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SCHOTT
ED 20583
Preis inkl. MwSt.:
Euro 24.95
Hörbeispiele:
Ulrich Herkenhoff - Panflöte Jean Guillou - Orgel
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Jean
Guillou wurde am 18. April 1930 in Angers geboren. Bereits
als Jugendlicher entwickelte er eine besondere Affinität
zur Orgel. 1945 begann Guillou am Pariser Konservatorium ein
Orgelstudium bei Marcel Dupré, hinzu kamen Kurse in
Werkanalyse bei Olivier Messiaen und Harmonielehre bei Maurice
Duruflé. 1955 erhielt er einen Ruf als Professor ans
Istituto de Musica Sacra in Lissabon. Von 1958 an lebte Guillou
in Berlin, bis er 1963 als Titularorganist der Pariser Hauptkirche
St. Eustache nach Frankreich zurückkehrte. Bei den jährlichen
Züricher Meisterkursen wirkte er von 1970 bis 2005 als
Dozent für Orgelimprovisation und Interpretation. Guillous
technische Fertigkeiten sowie sein individuelles Verständnis
für die Improvisationskunst machten ihn zu einem der
weltweit führenden Orgelvirtuosen. Mit seinem außergewöhnlichen
Gespür für Registrierung und Rhythmus hat sich der
Komponist nicht zuletzt um die Interpretation Johann Sebastian
Bachs verdient gemacht, dessen gesamtes Orgelwerk er in Konzertzyklen
immer wieder zur Aufführung bringt. Auch als Pianist
erntete Guillou internationale Anerkennung. So erweckte er
die lang vergessene Klaviersonate des Liszt-Schülers
Julius Reubke zu neuem Leben. Guillou ist Autor verschiedener
Musikbücher: „L’Orgue, Souvenir et Avenir“
und „La Musique et le Geste“. Seine exzellenten
Kenntnisse der Orgel machten ihn darüber hinaus zu einem
gefragten Berater für Orgelbauer. Bekannte Instrumente,
wie die Orgeln der Tonhalle Zürich und des Auditorio
de Tenerife, gehen auf seine Entwürfe zurück.
Seit 2004 werden die Werke
des Organisten-Komponisten exklusiv bei Schott Music betreut.
Darunter befinden sich neben sinfonischen Arbeiten auch Kompositionen
für kleinere Besetzungen, wie beispielsweise die Text-
und Orgelphantasie Alice im Orgelland für Orgel und Sprecher.
Guillous oft technisch äußerst anspruchsvolle Orgel-Kompositionen
gehen weit über die Tradition der französischen
Orgelsymphonik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts
hinaus. Sie stehen im Spannungsfeld einer poetisch tief empfundenen
Botschaft und dynamischer Entfaltungskraft. Dabei erscheint
die Orgel völlig losgelöst von ihrer traditionellen
Rolle als „sakrales“ Instrument – sie wird
zum Mittler phantasievoller, mitunter phantastisch-rätselhafter
Inhalte. Die Orgelkonzerte mit Orchester ziehen sich als roter
Faden durch alle Schaffensphasen des Komponisten – beginnend
mit Inventions aus dem Jahr 1960, über das zum Milleniumwechsel
komponierte Concerto 2000, bis hin zum Concerto N°7 (2007).
Die Besetzung des Begleitorchesters kann dabei variieren.
So reduziert sich der Orchesterapparat im Concerto N°3
(1963) auf ein Streichorchester, während das Concerto
N°5, mit dem poetischen Beinamen „Roi Arthur“,
durch die Klangfarben eines Blechbläser-Ensembles an
der Seite der Orgel überrascht.
Mit einer Vielzahl außergewöhnlicher
Transkriptionen von Orchesterwerken hat Guillou das Orgel-Repertoire
bereichert. Die Orgelbearbeitungen von Mussorgskijs Bilder
einer Ausstellung und Tschaikowskys Scherzo aus der 6. Symphonie
erscheinen in der erstaunlich orchestralen Vielschichtigkeit
der Originalwerke, obwohl sie lediglich von einem einzigen
Musiker vom Orgelspieltisch aus interpretiert werden.
Guillou wurde unter anderem
ausgezeichnet mit dem Preis der Liszt Akademie in Budapest
(1982), dem International Performer of the Year Award (1982)
sowie der Diapason d’Or und dem Prix Choc du Monde de
la Musique (1991).
Ulrich Herkenhoff und Jean Guillou bei der ersten Probe in
St. Eustache, Paris 2009
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